Die Lochmarke ist Kundenservice

Sie ist praktisch, unauffällig und den Tropfen Farbe den man für sie benötigt allemal Wert. Während die Falzmarke meist noch vertreten ist, sucht man die Lochmarke oft vergeblich, dabei ist sie doch die kundenfreundliche Marke. Will der Kunde bzw. Empfänger beispielsweise eine zugesendete Rechnung akkurat abheften, ist er gezwungen eine kleine Falz zu knicken, einen Locher mit Lehre zu nutzen oder gar den Bogen abzumessen – zugegeben, letzteres ist sicher nur theoretisch eine Option aber warum sparen sich Designer und Auftraggeber diesen kleinen Kundenservice?

Ein kleiner Punkt, ein hauchdünner Strich aussen links in der Mitte des Bogens und der Empfänger kann das Dokument bequem und akkurat lochen und abheften. Gestalterisch ist es sicher auch keine Unpässlichkeit, schließlich ist es möglich die Marke so dezent anzulegen, dass sie erst bei genauem Hinsehen, bzw. Abheften auffällt. Wenn es auffälliger sein darf, sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt.

Zur schematischen Gestaltung von Schriftsätzen mittels Schreibmaschine und PC-Textverarbeitungssoftware hat das Deutsche Institut für Normung e.V(DIN) natürlich auch eine Richtlinie erstellt. Es handelte sich hierbei zunächst um die DIN 676 welche 2011 durch die aktuelle DIN 5008 ersetzt wurde. DIN 5008 enthält neben den grundsätzlichen Bemessungen und Aufteilungen noch weitere Schreib- und Gestaltungsregeln. Sie ist aber bestenfalls ein Versuch einen kleinsten gemeinsamen Nenner im Schriftverkehr zu finden. Sie ist keinesfalls bindend oder gar eine Vorschrift die beachtet werden muss. Sie dürfte in ihrer Form auch weltweit einmalig sein. Viele Empfehlungen der DIN 5008 widersprechen einer professionellen typographischen, und ästhetischen Betrachtungsweise. Die DIN 5008 ist ein Leitfaden für Laien, um Schriftstücke leserlich bzw. übersichtlich zu gestalten.

Wenn man nicht umhin kommt, nach diesen Vorgaben einen Briefbogen gestalten zu müssen, kann man das Ergebnis wenigstens mit den Richtlinien der Norm rechtfertigen.
Designer und Typografie-Profis sollten natürlich weiterhin mit gestalterischer Freiheit ans Werk gehen – nur so gibt es schließlich eine Chance für Fortschritt. Trotzdem hat auch die Berücksichtigung gewisser Standards durchaus Vorteile. Das die Adresse des Empfängers an eine bestimmte Stelle gehört ist klar, ebenso wie Raum für Inhalt, jedoch sind auch die kleinen Helfer Loch- und Falzmarke, am linken Rand durchaus elegant in ein Design einzubringen.

Wie auch die DIN 676 berücksichtigt auch DIN 5008 zwei Formen. Form A mit normalem und Form B mit erweitertem Briefkopf.
Hier nun einige Abmessungen im Überblick:

Form A
Seitenrand links: 25mm
Faltmarke 1: 87 mm vom oberen Blattrand
Faltmarke 2: 192 mm vom oberen Blattrand
Lochmarke: 148, 5 mm vom oberen Blattrand

Form B
Seitenrand links: 25mm
Faltmarke 1: 105 mm vom oberen Blattrand
Faltmarke 2: 210 mm vom oberen Blattrand
Lochmarke: 148, 5 mm vom oberen Blattrand