dOKUMENTA(13) und ein bisschen Balkenhol

Am Sonntag dem 10.6.2012 und Montag dem 11.6.2012 habe ich mir meinen ersten kleinen persönlichen Eindruck von der dOCUMENTA (13) in Kassel geholt. Sonntags zuerst mit einem kleinen Spaziergang durch die Aue, der in der Orangerie mit der Erkenntnis endete, dass die d(13) diesmal deutlich weitläufiger ist als die Documenta 12. Am 11. ging es dann mit dem gute Abend Ticket für 10,00€ erst ins Fridericianum (http://www.fridericianum-kassel.de/) und im Anschluss daran in die Documenta-Halle. Mein erster Eindruck der dOCUMENTA (13) ist ein recht düsterer, selbst farbenfrohere und auf den ersten Blick optimistischere Werke wie z.B. die Äpfel von Aigner entpuppen sich bei genauerer Betrachtung als Dokumente von Schrecken und Gewalt. Über mehr als nur einen “ersten Endruck” kann ich natürlich nicht sprechen. Ich habe auch nur einen minimalen, nicht repräsentativen Ausschnitt der dOCUMENTA (13) genießen können, sodass ich keine Wertung abgeben kann. Amüsant finde ich aber den Umstand, dass der Name Balkenhol, mir am besten in Erinnerung geblieben ist, obwohl dieser gar nicht an der dOCUMENTA (13) teil nimmt. Balkenhol stellt in der Sankt-Elisabeth-Kirche gegenüber des Fridericianum aus. Stephan Balkenhols “Mann im Turm”, eine menschliche Figur auf dem Kirchturm (gut sichtbar), sorgte hierbei für Aufsehen. Die Documenta-Leitung fühlte sich “bedroht” und es begann eine Auseinandersetzung, die natürlich eine hervorragende Werbung für Balkenhol darstellte. Eine Diskussion über Kunst und deren Berechtigung verbietet sich. Daher war die Reaktion der Documenta-Leitung auf die Ausstellung der Katholischen Kirche unklug und völlig überzogen. Die Documenta sollte selbstbewusster im Umgang mit Trittbrettfahrern sein. Es gibt ständig Versuche, die Popularität der Documenta für Parallelveranstaltungen zu nutzen. Hier stellt sich die Katholische Kirche als Initiator der Balkenhol-Ausstellung eher ein Armutszeugnis aus. Wenn es aber Plan der Kirche war zu provozieren, dann ist dieser voll aufgegangen, denn die Documenta-Leitung, allen voran Carolyn Christov-Bakargiev ist mit wehenden Fahnen und offenem Visier in die Falle gerannt. Kopflos und Dumm.